Deutsche Vermieter wollen das Verbot von Gaskesseln verhindern

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Jan 27, 2024

Deutsche Vermieter wollen das Verbot von Gaskesseln verhindern

Vermieter und Rechte haben sich gegen ein wirksames Verbot neuer Gaskessel gewehrt

Vermieter und der rechte Flügel haben sich gegen ein wirksames Verbot neuer Gaskessel ausgesprochen und werden die Maßnahme voraussichtlich zumindest verzögern

Typische deutsche Stadtwohnblöcke in Köln-Ehrenfeld am Melatengürtel (Bildnachweis: Marco Verch/Flickr)

Von Nikolaus J. Kurmayer für Euractiv

Das in Deutschland geplante Verbot neuer fossiler Heizgeräte wird voraussichtlich an der entschiedenen Opposition im Parlament scheitern und es könnte bis zum Jahr 2030 dauern, bis es vollständig in Kraft tritt.

Im Jahr 2021 stimmte die Bundesregierung zu, ab 2025 zu verlangen, dass neue Heizungen zu 65 % mit erneuerbarer Energie betrieben werden – ein faktisches Verbot für fossile Heizkessel, die mit Erdgas betrieben werden. Als Russland in die Ukraine einmarschierte und die Gasversorgung Deutschlands knapp wurde, wurde der Termin um ein Jahr vorverlegt.

Doch die liberale FDP, ein junges Mitglied der von Sozialdemokraten und Grünen dominierten Dreierkoalition in Deutschland, war nie ein Fan des Vorschlags.

Im März wurde der Presse ein Gesetzesentwurf zur Umsetzung des Verbots zugespielt, was zu Kontroversen innerhalb der Koalition führte, die sich 30 Stunden lang in einer Sitzung traf, um die Situation zu klären. Letztendlich befürwortete die Regierung das Verbot für 2024 – obwohl die FDP den Deal innerhalb von Minuten ablehnte.

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Nun prüfen derzeit die beiden deutschen Parlamente – das Parlament und der Bundesrat, die die 16 Bundesländer vertreten – das Gesetz. Der Bundesrat beharrt darauf, dass das Verbot für 2024 zu früh sei, während die FDP im Unterhaus versprochen hat, das Gesetz so weit wie möglich zu ändern.

Mittlerweile ist es fast sicher, dass der Starttermin für das Verbot im Jahr 2024 nicht eingehalten wird.

Das wurde auf der Jahrestagung von Deutschlands mächtigem Vermieterverband Haus & Grund deutlich. Deutschland ist im Gegensatz zu anderen EU-Staaten ein Mieterland. Mehr als die Hälfte der Bevölkerung wohnt zur Miete, was das Land zu einem Paradies für Vermieter macht.

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Die Aussicht auf ein Kesselverbot habe bei seinen Mitgliedern „reine Verzweiflung“ hervorgerufen, erklärte Vermieterverbandschef Kai Warnecke am Donnerstag (11.05.) in Berlin. Er selbst erlangte kürzlich Bekanntheit, weil er politische Aktivisten in Berlin wegen Verleumdung verklagte.

Bei einer Versammlung des Vermieterverbandes wurde die Grünen-Abgeordnete Christina-Johanne Schröder ausgebuht, als sie versuchte, die Parteilinie zum Heizkesselverbot zu kommunizieren.

Sie erklärte, dass keine Heizungen zwangsweise entfernt werden und Biomasse in bestehende Gebäude eingebaut werden könne. Doch die Vermieter waren nicht zufrieden und können auf die Unterstützung der kleinsten Partei der Bundesregierung zählen: der FDP.

Der Architekt des Gesetzes, der Spitzenbeamte Patrick Graichen – der derzeit in eine Vetternwirtschaftsaffäre verwickelt ist – sagte seine Teilnahme in letzter Minute ab.

„Wann genau das [Kesselverbots-]Gesetz in Kraft tritt, ist zweitrangig“, erklärt Lukas Köhler, stellvertretender Bundestagsfraktionsvorsitzender der FDP.

„Wichtig ist, dass das [Kesselverbot] gut und praktikabel umsetzbar ist – sonst hilft der Klimaschutz nicht“, fügte Köhler hinzu, der in Klimafragen zu den fortschrittlichsten Stimmen der FDP zählt.

Theoretisch soll mit dem deutschen Heizkesselverbot sichergestellt werden, dass der zukünftige Kauf von Wärme einen glaubwürdigen Weg zur Klimaneutralität bietet.

Eine bevorzugte Technologie sind Wärmepumpen – der Grundstein für sauberes Heizen –, aber das Gesetz erlaubt auch den Anschluss an Fernwärme und erlaubt das Heizen mit Wasserstoff, wenn auch in sehr begrenztem Umfang. Auch bestehende Häuser können auf Biomasse umsteigen.

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Ein wesentlicher Teil des Puzzles, kommunale Wärmepläne, fehlt.

Das Kesselverbot sei „noch nicht im Einklang“ mit der kommunalen Wärmeplanung, sagte Köhler – was seine Partei im Parlament ändern will. „Müssen wir das machen? Ja“, sagte er dem Vermieterverband.

In der Praxis könnte die Verknüpfung des Kesselverbots mit kommunalen Wärmeplänen seine vollständige Umsetzung bis 2030 verzögern, wenn Insider mit einer harten Frist für deren Fertigstellung rechnen.

Derzeit wird um einen tragfähigen Kompromiss gekämpft, um die notwendigen Klimaeinsparungen sicherzustellen. Bis 2030 soll das Kesselverbot den CO2-Ausstoß um insgesamt 40 Millionen Tonnen reduzieren, so der Plan der Regierung.

Deutschlands Vizekanzler Robert Habeck hat eine gewisse Bereitschaft signalisiert, das Gesetz zu verzögern. Bei den Verhandlungen könne es „ebenso relevant sein, darüber nachzudenken, später oder etwas später anzufangen“, sagte er am 8. Mai im Deutschlandfunk.

Eine weitere Gruppe, die eine Verzögerung des Gesetzes befürworten würde, sind die deutschen Bundesländer, die 16 Bundesländer, aus denen das Land besteht.

Ein Entwurf ihrer Empfehlungen, der Euractiv vorliegt, sieht vor, dass die Staaten darauf bestehen, dass das Kesselverbot ab 2027 statt 2024 beginnt.

Die Länder bestehen außerdem darauf, dass Biomasseheizungen auch in neu errichteten Häusern zugelassen werden.

Der Bundesrat, in dem die Länder zu Wort kommen, ist für die oppositionelle Mitte-Rechts-Partei CDU/CSU das wichtigste Instrument zur Einflussnahme auf die Berliner Politik. Sie sollen am Freitag (12. Mai) über das Gesetz diskutieren

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