Das deutsche Kabinett beschließt ein Verbot neuer Heizkessel für fossile Brennstoffe, doch die Verbraucher bleiben verunsichert

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Dec 20, 2023

Das deutsche Kabinett beschließt ein Verbot neuer Heizkessel für fossile Brennstoffe, doch die Verbraucher bleiben verunsichert

Die Mehrheit (79 %) der Hausbesitzer in Deutschland befürwortet den Ersatz fossiler Brennstoffe

Die Mehrheit (79 %) der Hausbesitzer in Deutschland befürwortet den Ersatz fossiler Heizsysteme durch klimafreundliche Alternativen. Allerdings herrscht Unsicherheit darüber, wie diese Wärmewende gerecht umgesetzt werden soll, wie eine Umfrage des Beratungsunternehmens co2online ergab. Während sich das Bundeskabinett am Mittwoch (19.04.) auf ein faktisches Verbot des Einbaus neuer fossiler Heizungsanlagen geeinigt hat, sind sich die meisten Hausbesitzer weiterhin unsicher, welche Möglichkeiten ihnen zur Verfügung stehen, schätzen die Planungssicherheit als nicht gut ein und sind dies grundsätzlich auch Beunruhigt über das Thema Heizungswechsel, heißt es in der Umfrage. Im Rahmen des Gebäudeenergiegesetzes müssen ab 2024 alle neu installierten Heizungsanlagen „wenn möglich“ mit mindestens 65 Prozent erneuerbaren Energien betrieben werden. Die Details rund um das Gesetz führen „zu massiver Verunsicherung und sogar zu tiefer Sorge, möglichen Herausforderungen nicht gewachsen zu sein“, sagte co2online-Chefin Tanja Loitz.

Im Vorfeld der Kabinettssitzung sagte SPD-Chef Lars Klingbeil gegenüber der Bild-Zeitung, dass Klimaschutz und soziale Gerechtigkeit Hand in Hand gehen: „Deshalb werden wir viel Geld ausgeben, um die Umstellung der Heizungssysteme voranzutreiben.“ Zudem hatte Wirtschaftsminister Robert Habeck ein milliardenschweres Förderprogramm angekündigt. Laut Handelsblatt soll es einen Grundzuschuss von 30 Prozent der Kosten für eine neue Heizungsanlage geben, außerdem einen Klimabonus von 20 Prozent für Menschen über 80 und Sozialhilfeempfänger sowie zinsgünstige Kredite von bis zu 60.000 Euro . Neben anderen Boni wird die Regierung auch die Ausweitung steuerlicher Anreize diskutieren. Mehr Klarheit und Beratung durch die Politik sowie finanzielle Unterstützung, die Sicherheit, dass genügend ausgebildete Fachkräfte für die Umsetzung zur Verfügung stehen und mehr Transparenz würden die Zustimmung für das Gesetz erhöhen, heißt es in der Umfrage.

Das faktische Verbot von Öl- und Gasheizungen sorgte innerhalb der Koalitionsparteien der Regierung und in der Zivilgesellschaft für heftige Kontroversen. Erste durchgesickerte Übergangspläne wurden als zu ehrgeizig und kostspielig kritisiert. Seitdem wurden Verlängerungen von Übergangsfristen und Ausnahmen vereinbart, beispielsweise die Zulassung wasserstofffähiger Gaskessel. Allerdings haben Verbraucherverbände davor gewarnt und erklärt, sie seien irreführend und würden den Käufern hohe Kosten verursachen. Nach der Zustimmung des Kabinetts am 19. April gelangt das Gesetz ins Parlament, wo noch Änderungen vorgenommen werden könnten. Bis zum Jahr 2045, dem Jahr, in dem Deutschland seine Wirtschaft vollständig klimaneutral machen will, soll der Einsatz fossiler Heizsysteme vollständig verboten sein. Derzeit werden über 80 Prozent des Wärmebedarfs des Landes mit fossilen Brennstoffen gedeckt.

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