Gaskessel dominieren weiterhin den deutschen Heizungsmarkt, Wärmepumpen sind jedoch auf dem Vormarsch

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Jan 15, 2024

Gaskessel dominieren weiterhin den deutschen Heizungsmarkt, Wärmepumpen sind jedoch auf dem Vormarsch

Während die Verkäufe von Wärmepumpen im Jahr 2022 um mehr als 50 Prozent stiegen, stiegen die Verkäufe von Öl und Gas

Während der Wärmepumpenabsatz im Jahr 2022 um mehr als 50 Prozent stieg, dominierten Öl- und Gaskessel weiterhin den deutschen Wärmemarkt, heißt es im jährlichen Wärmebericht des Heizungsfachverbandes BDH. Insgesamt liefen 66,8 Prozent aller im vergangenen Jahr im Land verkauften neuen Heizsysteme mit Öl und Erdgas (5,8 Prozent Öl, 61 Prozent Gas), verglichen mit einem Wärmepumpenanteil von 24,1 Prozent und 9,1 Prozent der Biomasse-basierten Systeme. Mit 236.000 verkauften Einheiten steigerte der Wärmepumpenmarkt den Absatz im Vergleich zum Jahr 2021 um 53 Prozent. Die zweithöchsten Wachstumsraten verzeichneten Biomasse-Heizsysteme, insbesondere mit Pellets betriebene Kessel – mit einem Absatzplus von 17 Prozent auf 89.000 Einheiten. Bei Gasheizungen hingegen war ein Rückgang um acht Prozent auf 598.000 Einheiten zu verzeichnen. Insgesamt wurden im Jahr 2022 rund 980.000 neue Heizungsanlagen installiert. Das Institut für Technische Gebäudeausrüstung (ITG) errechnete im Auftrag des BDH, dass durch die Modernisierung alter Heizungsanlagen im vergangenen Jahr zwischen 1,9 und 2,3 Millionen Tonnen CO2 pro Jahr eingespart werden.

Laut dem Bundesverband Wärmepumpen (BWP) zeigt der Bericht „deutlich, dass die Anreize zur Umstellung von Heizsystemen auf erneuerbare Technologien noch nicht ausreichen“, berichtet die Zeitung „Tagesspiegel Background“. Die Lobbygruppe forderte die Regierung auf, die angekündigte Vorgabe umzusetzen, dass ab 2024 jede neue Heizungsanlage zu 65 Prozent mit erneuerbarer Energie betrieben werden muss „Diese Regelung im Gebäudeenergiegesetz kann wichtige Hinweise zur Vermeidung von Fehlinvestitionen im Heizraum geben“, so BWP.

Ein Bündnis aus Umwelt- und Verbraucherschutzverbänden – darunter die Deutsche Umwelthilfe (DUH), der WWF und der Verbraucherzentrale Bundesverband (VZBV) – forderte den Ausstieg aus fossilen Heizsystemen durch den Ausbau erneuerbarer Wärmenetze und die Förderung klimafreundlicher Wärmequellen bei gleichzeitiger besserer Nutzung der Abwärme. „Wir werden die notwendige Transformation im Wärmesektor nur dann beschleunigen, wenn wir uns jetzt auf die effizienten und tatsächlich klimafreundlichen Lösungen konzentrieren, die es bereits gibt“, sagte WWF-Klimaschutz- und Energiepolitik-Chefin Viviane Raddatz. „Wasserstoff gehört nicht dazu, da er aufgrund seiner begrenzten Verfügbarkeit kaum eine Option für das Wärmenetz sein wird“, fügte sie hinzu.

Deutschland will bis 2045 klimaneutral sein, das heißt, alle Sektoren, auch die Wärme, müssen bis dahin weitgehend dekarbonisiert sein. Die Regierungsparteien haben in ihrer Koalitionsvereinbarung erklärt, dass sie bis zum Jahr 2030 einen Anteil von 50 Prozent der Wärmeversorgung durch erneuerbare Energien decken wollen.

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